Stottern gehört zu den Redeflussstörungen. Es gibt zwei verschiedene Formen:
- das erworbene Stottern, welches meist plötzlich im Erwachsenenalter auftritt und durch neurologische Defekte (nach Unfällen oder in Verbindung mit Dysarthrie, Apraxie, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson) oder psychogene Störungen (im Zusammenhang mit einem Trauma oder einer psychischen Grunderkrankung) bedingt sein kann.
Diese Form des Stotterns kommt eher selten vor. - Weitaus häufiger tritt das idiopathische (aus sich selbst heraus entstandene) Stottern auf, welches sich schon in früher Kindheit entwickelt.
Die Ursachen hierfür sind nicht grundlegend geklärt.
Das idiopathische Stottern äußert sich in den Bereichen Atmung (Respiration), Stimmgebung (Phonation), Sprechablauf und -motorik (Artikulation) durch:
- Wiederholung von Lauten, Silben, Wörtern und/oder Satzteilen
- Langziehen/Dehnen von Lauten
- Blockieren der Sprechwerkzeuge (plötzliches Steckenbleiben vor oder im Wort)
- Zwischenschieben von Lauten (Lückenfüller wie “äh” etc.)
Manchmal kommt es auch zu Mitbewegungen von Augen-, Gesichtsmotorik, Armen oder anderen Körperteilen. Dies bezeichnet man als Sekundärsymptomatik.
Die Symptome sind sehr verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch die jeweilige Situation hat Einfluss auf das Stottern: Vor Fremden ist das Stottern meist stärker. Das Stottern tritt unabhängig vom Willen der Sprechenden auf.
In der normalen Sprachentwicklung von Kindern kann es auch zu einem sogenannten entwicklungsbedingten Stottern kommen. Dieses klingt “lockerer” als das “echte” Stottern und die Kinder erzählen unbekümmert, ohne die Symptome wahrzunehmen. Sollte jedoch ein Verdacht auf ein beginnendes chronisches (dauerhaftes) Stottern aufkommen, so sollte unbedingt der Rat einer Ärzt:in oder Logopäd:in gesucht werden.